Traditionelles Training
Das Kihon
Das
Kihon ist die so genannte Grundschule des Shotokan-Karate. Kihon
bedeutet soviel wie Quelle bzw. Ursprung des „Könnens“. Hier werden die
Techniken alleine oder in einer Gruppe von Karateka geübt, erst auf
Übungsbasis, später dann mit vollem Einsatz. Parallel dazu wird die
Atmung kontrolliert. Durch die Atmung wird auch das Kraftzentrum beim
Karate stimuliert, welches nach asiatischer Vorstellungsweise
gleichzeitig auch den Körperschwerpunkt definiert. Dieser befindet sich
unmittelbar unter dem Bauchnabel und trägt die Bezeichnung „Hara“. Doch
das Kihon liefert noch mehr Möglichkeiten – neben der Übung von
Techniken werden auch die verschiedenen Stellungen (z.B. Zenkutsu oder
Kokutsu-Dachi) des Shotokan-Karate erlernt.
Das Kumite
Hat
man sich ein gewisses Repertoire an Grundtechniken angeeignet– ob
Schlag, Block oder Tritt, kann man dazu übergehen das Gelernte direkt
am Partner zu üben. Dies ist das Kumite (jap. verbundene Hände).
Das
Kumite ist von essenzieller Bedeutung im alltäglichen Training: bei den
Techniken wird ihre praktische Anwendung möglichst nah an der Realität
versucht.
Die Partner bestimmen die Intensität ihres Trainings
selbst und man wird spätestens dort merken wo etwaige Defizite liegen.
Kumite fördert die Konzentration, Schnelligkeit, Problemlösungstaktiken
und auch die Kraft. All diese Komponenten des Kumite sind dann auch
später für den freien Kampf wichtig. Das Kumite liefert auch hier
wieder das nötige Grundwerkzeug.
Die Kata
Das Lehrbuch im Shotokan-Karate ist die Kata. Als Kata
bezeichnet man eine überlieferte, festgelegte Folge von verschiedensten
Techniken die auf kurze, mittlere und lange Distanz angewendet werden
können. Dabei stellt sich der Karateka mehreren imaginären Gegnern.
Kata bedeutet soviel wie „Form“. Es kommt darauf an, der Kata ein
„Gesicht“ zu geben. Wichtig ist die Art und Weise wie man sie zeigt.
Die Techniken sollten in entsprechenden Geschwindigkeiten vorgetragen
werden – es gibt langsame und schnelle Passagen, denen mit
entsprechender Atmung, Dynamik und Kraft ein Gesicht gegeben wird.
Die
Charakteristika der verschiedenen Katas sind durch die Geschichte des
Shotokan-Karate begründet und wurden von Generation zu Generation
weitergegeben. Daraus resultiert der Umstand, dass es heute viele
Variationen und Stile der Katas gibt. Eine „perfekt“ vorgetragene Kata,
so könne man meinen, erzählt eine kleine Geschichte.