Die 4 Stilrichtungen
Shotokan-Ryu
Der
Begründer dieser Stilrichtung ist Gichin Funakoshi (1868 – 1957). Er
wird auch als Vater des modernen Karate Do bezeichnet. „Shoto“ war
Funakoshis Künstlername und bedeutet „das rauschen der Kiefernwipfel“.
Funakoshis Dojo (Trainingshalle) wurde 1939 nach seinem Künstlernamen
„Shotokan“ genannt. Fortan trug das Karate des Gichin Funakoshi den
Namen „Shotokan“ (obwohl er selbst immer gegen diese
Stilrichtungsbezeichnung war, denn für ihn gab es nur ein Karate).
Goju-Ryu
Wörtlich übersetzt bedeutet Goju-Ryu „hart-weich“. Der Begründer dieser
Stilrichtung ist Chojun Miyagi (1888 – 1953). Miyagi studierte zunächst
chinesisches Boxen (Shao Lin Chuan und Pa Kua Chuan). Unterrichtet
wurde er von Meister Higaonna. Aus dem Erlernten entwickelte er seine
eigene Karatestilrichtung. Von den verschiedenen japanischen
Karatestilrichtungen lässt das Goju-Ryu Karate den chinesischen
Ursprung noch am deutlichsten erkennen. Chojun Miyagi ging 1929 nach
Kyoto (Japan) um seine Vorstellung von Karate zu verbreiten.
Shito-Ryu
Kenwa
Mabuni (1893 – 1957) lernte Karate von den Meistern Itosu und Higonama.
Er „vermischte“ beide Karaterichtungen (Shorin-Ryu und Shorei-Ryu) und
gab seiner Stilrichtung den Namen Shito-Ryu. Dieser Name ist aus den
Initialen seiner beiden Meister abgeleitet. Mabuni unterrichtete dieses
System auf Okinawa und bei seinen häufigen Besuchen auch in Japan. 1929
ging er endgültig nach Osaka (Japan), um Karate zu unterrichten.
Wado-Ryu
Wado bedeutet „der Weg des Friedens“. Hironori Ohtsuka (1892 – 1982)
begann mit dem Karatetraining erst 1922. Sein Meister war Gichin
Funakoshi (Shotokan). Er lernte aber auch bei Kenwa Mabuni (Shito-Ryu).
Vorher hatte Ohtsuka schon das Shindo Yoshinryu Jujutsu studiert. Er
entwickelte seinen Karatestil, das Wado-Ryu, in dem er Funakoshis
Shotokan vor allem mit Ausweichbewegungen des Jujutsu kombinierte.
Außerdem entwickelte er Bewegungen, die „körperfreundlicher“ waren. Die
Bewegungen sind zudem kleiner und die Stellungen sind kürzer.
Quelle: „25 Shotokan-Katas“ von Albrecht Pflüger