Dojo - Etikette
Im Dojo (Übungsraum) gibt es eine Reihe von Regeln, die Ausdruck ____________________
von Respekt und Höflichkeit gegenüber den Mitübenden und Lehrern sind
und eine Atmosphäre der Ruhe und Konzentration aufrechterhalten sollen.
Aufmerksamkeit und Achtsamkeit im Umgang mit den anderen zu schulen,
ist Teil von Kyudo. Auch wenn vielleicht einige Verhaltensweisen, da
sie der japanischen Tradition erwachsen sind, zunächst unverständlich
oder übertrieben erscheinen, so schaffen sie doch für jeden einzelnen
den Freiraum, den er benötigt, um ungestört und konzentriert üben zu
können.
1.
Für uns Karateka ist das Dojo eine Stätte der inneren Sammlung und der
Ruhe, ein Ort der Konzentration und der Höflichkeit. Lautes und
störendes Verhalten sind daher undenkbar.
2.
Beim Betreten oder Verlassen des Dojo grüßen wir mit einer leichten
Verbeugung. Dieser Gruß gilt zunächst der Übungsstätte und dem
Karate-Do, aber auch unserem Lehrer (Sensei) und der gesamten
Übungsgruppe. Handschlag und lautes „Hallo oder Tschüs“ können daher
getrost entfallen.
3. Der Gruß im
Knien (Za-Rei) findet jeweils zu Beginn und Ende des Trainings statt.
Die Schüler nehmen hierzu in einer Reihe Aufstellung, wobei die höheren
Grade rechts, die niedrigeren in der Mitte, die Neulinge links Platz
nehmen. Es ist auf einwandfreie Haltung, korrekten Sitz des Karate-Gi
und der Seitenausrichtung (gerade Linie) zu achten. Auf das Zeichen der
rechten (Rangältesten od. Höchsten) Flügelmannes wird nach dem Gruß
„Sensei-ni-Rei“ eine Verbeugung gegenüber dem Sensei (Lehrer)
ausgeführt. Die Schüler erheben sich erst nachdem der Sensei
aufgestanden und das Kommando dafür gegeben ist.
4.
Der erste Sensei des Dojo ist stets der Rangälteste und nicht der
Ranghöchste. Dem Sensei drückt man nicht nur Anerkennung und Respekt,
sondern auch seine Dankbarkeit aus.
5.
Höhere Gurt-Grade sind immer zu respektieren, ihre Ratschläge ohne
Kritik an zunehmen. Gleichzeitig sind alle höheren Grade verpflichtet
den Lernenden behilflich zu sein und sie geduldig sowie
freundschaftlich zu fördern. Eine Aufforderung zum Üben hat immer von
einem Ranghöheren auszugehen und nicht umgekehrt. Achte die
Fortgeschrittenen, denn nur in der rechten Haltung ihnen gegenüber
kannst du von ihnen lernen! Nimm die Herausforderung an der rechten
Stelle an und versuche selbst ein Fortgeschrittener zu werden!
6.
Der Gürtelgrad ist eine besondere Auszeichnung für erbrachte
Leistungen. Er soll die Motivation fördern und nicht zu Arroganz und
Überheblichkeit führen. Mit dem Grade deines Voranschreitens im Karate
wächst gleichzeitig deine Verantwortung gegenüber dem Karate-Do und
deine Vorbild-Funktion gegenüber jüngeren Karateka!
7.
Klatschen oder gar Pfeifen sind in einem Karate-Dojo völlig fehl am
Platz. Unsere Zustimmung drücken wir lieber durch aufmunterndem
Zuspruch „OSS“ sowie besonderen Einsatz und Anstrengung aus. Unser
Karatelehrer braucht keine Beifallsbekundungen; als Sempai oder Sensei
versucht er in jedem Training sein BESTES zu geben.
Missfallenskundgebungen und lasches, lustloses Üben kennen wir nicht;
dies wäre eine Beleidigung für unseren Sensei und eine Schmähung der
Übungsgruppe und unserer Partner.
8.
Vermeide es unbedingt, verspätet zum Karate-Unterricht zu kommen!
Sollte dies dennoch einmal der Fall sein, so grüße Lehrer und Gruppe
durch einen ZA-Zen am Rande des Dojos. Spar Dir alle Erklärungen und
Ausreden und warte auf ein Zeichen Deines Sensei, Dich in die Gruppe
einordnen zu dürfen, wo Du als „ZUSPÄTKOMMER“ am wenigsten störst -
nämlich ganz hinten!
9. Das Verlassen
des Dojo während des Unterrichts gilt als unhöflich. Ist es dennoch
einmal unumgänglich, so zeige Deinem Lehrer die Absicht durch eine
leichte Verbeugung mit OSS an und warte auf seine Bestätigung. Melde
Dich auch wieder korrekt zurück.
10.
Auf eine mögliche Frage wird durch eine Verbeugung aufmerksam gemacht.
Nach Beantwortung der gestellten Frage wird ebenfalls gegrüßt.
11.
SEI STARK! Zeige nie Deinem Partner ein Zeichen von Schwäche. Lass Dir
nicht anmerken, wenn Du müde und erschöpft bist. Im Kampf wachsen
Deinem Gegner im gleichen Masse Kräfte zu, wie Du Schwäche zeigst.
Setze Dich während des Unterrichts nicht unaufgefordert hin; lege Dich
nicht hin; während sich Deine Kameraden bei einer Übung anstrengen,
wenn Du selbst einmal eine Pause haben solltest. Verlasse während des
Unterrichts nicht Deinen vorgeschriebenen Platz, zapple nicht unnötig
herum. Ein Karateka hat seinen Geist und Körper immer unter Kontrolle!
12.
SEI GRÜNDLICH! Strebe immer nach dem höchsten Ziel, der Perfektion!
Selbst wenn Du sie nie erreichen wirst, allein der Weg (Do) zählt!
Bereite alle Übungen konzentriert vor „Yoi“, schließe alle Übungen
bewußt und konzentriert ab „Yame“, dann erst kannst Du Körper und Geist
entspannen. Wehre Dich gegen Müdigkeit, Unlust und Unaufmerksamkeit.
Vergiß im Unterricht die Zeit, widme Dich nur der Sache selbst, Deiner
Übung und Deinem Partner. Laß Dich nicht von außen ablenken und lenke
selbst nie einen Karateka beim Training von außen her ab! Auch wichtige
Dinge haben oft eine halbe oder eine Stunde Zeit!
13. SEI
ERNSTHAFT! Wenn Du die ganz Sache nur von der lustigen und lockeren
Seite her nehmen willst, so suche Dir bitte schnell eine andere
Sportart aus! Karatekas sind übrigens sehr lustige und fröhliche Leute,
aber nur außerhalb des Unterrichts!
14. SEI
SAUBER! Zum Unterricht ist mit gewaschenen Händen und Füßen und mit
kurz gehaltenen Finger- und Fußnägeln zu erscheinen. Korrekte und
saubere Bekleidung ist vorgeschrieben. Ein Üben kurz nach dem Essen ist
zu vermeiden. Desgleichen soll die Blase vor dem Unterricht entleert
sein. Schmuck ist vor Beginn des Trainings abzulegen.
15.
SEI BESTÄNDIG! Die Übungsstunde sollte regelmäßig besucht werden.
Schulungsversäumnisse sind schwer nachzuholen. Unnötige Wiederholungen
der Lehrinhalte behindern das Fortkommen der anderen Karatekas.
16.
SEI HÖFLICH U. BESCHEIDEN! Auch außerhalb des Dojo sollte man sich
getreu dem Ehrenkodex stets korrekt und anständig verhalten. Prahlerei
und Show stehen dem seriösen Karate-Do entgegen. Zurückhaltung und
Bescheidenheit sind eher ein Zeichen von Souveränität und Stärke als
die Vorführungen erlernter Techniken.
17.
Oss - Mehr als ein Grußwort! Wir Karateka benutzen weltweit ein
kleines, einprägsames Wort des Grußes „OSS“. Im Karate-Do sollte und
wird dieses Wort für alles benutzt. Die Bedeutungen sind: Danke, Bitte,
Ich habe verstanden, Ich werde mein Bestes geben und ist auch ein
Grußwort zu einem anderen Karateka. Wird es mit einer Verbeugung
ausgesprochen, drückt es Respekt, Vertrauen und Sympathie dem Gegenüber
aus oder zeigt dem Sensei, dass das von ihm Gesagte verstanden worden
ist.